PFALZBOTE: KRIMINALGEOGRAPHIE
Kriminalgeographie bildet als Teilgebiet der Sozialgeographie und der Umweltkriminologie den Schnittpunkt von Geographie und Kriminalistik. Anhand Kriminalstatistiken untersucht deskriptive Kriminalgeographie die Verteilung von Kriminalität im Kontext Raum und Zeit. Ätiologische Kriminalgeographie setzt indes Kriminalität beeinflussende sozioökonomische Raumstrukturen in Relation zu den sozioökonomischen Bedingungen eines Täters. Sie dient zudem als kriminalstrategisches Instrument von Polizeikontrollen in einem geographischen Raum. Kritische Soziale Arbeit und defensive Architektur bilden für Timo Heidl somit einen Knotenpunkt mit (kritischer) Kriminalgeographie.
FACHJOURNALISTISCHE BEITRÄGE KRIMINALGEOGRAPHIE
Städtebauliche Kriminalprävention in Ludwigshafen
Können Räume und Architektur Kriminalität begünstigen oder sie sogar verhindern? Die sich seit 1993 in Deutschland etablierende städtebauliche Kriminalprävention soll auf kommunaler Ebene Tatgelegenheiten und Kriminalitätsrisiken vermindern, sowie das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und die soziale Kontrolle erhöhen. Ein Blick nach Ludwigshafen mit einem Vergleich der drei Wohnsiedlungen: Hohenzollernhöfe, Ebertsiedlung und Bayreuther Straße.
Kernpunkte: Theorie der sozialen Desorganisation | Broken-Windows-Theorie | Defensible-Space-Theorie | CPTED-Leitlinien | formelle und informelle soziale Kontrolle | Soziale Stadt | Kriminalstatistik | feindliche Architektur | Verdrängungseffekte | Experteninterviews
Über die Aussagekraft von Kriminalstatistiken
Kriminalstatistiken sind wirksame politische Instrumente, um öffentliche Räume als Kriminalitätsschwerpunkte zu definieren und repressive Polizeistrategien oder Videoüberwachung zu legitimieren. Was gilt es bei der Interpretation von Kriminalstatistiken zu berücksichtigten?
Kernpunkte: polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) | Sichere Stadt | Kriminalisierung | Kriminalprävention | Etikettierungsansatz | Racial Profiling | Hellfeld und Dunkelfeld | Ausländerkriminalität | Experteninterviews
Kann Videoüberwachung Kriminalität verhindern?
Die Videoüberwachung und die repressive Polizeistrategie am Berliner Platz in Ludwigshafen sind Instrumente, die zwar bei der Verdrängung unangenehmer Randgruppen helfen oder unerwünschtes Verhalten unterdrücken, aber nicht unbedingt einer kriminalpräventiven Logik folgen.
Kernpunkte: Videoüberwachung | Nulltolleranzstrategie | Gefahrenabwehrverordnung Ludwigshafen | sozialer Brennpunkt | Verdrängungseffekte
Gegenstand kriminalgeographischer Betrachtung ist der Raum und seine Beziehung zur Kriminalität. Doch was ist ein Raum? Welche Praxisrelevanz besitzt Kriminalgeographie für die Polizeiarbeit und welche Methoden gibt es, um Zusammenhänge zwischen Raum und Kriminalität zu untersuchen? Gibt es kritische Blickwinkel?
Kernpunkte: Geschichte der Kriminalgeographie | kritische Kriminalgeographie | Räume in der Geographie | Crime Mapping | Geographical Profiling | Kriminologische Regionalanalysen | Experteninterviews
Kriminalitätstheorien und (kommunale) Kriminalprävention
Bedingt durch die Komplexität von Kriminalität entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts Kriminalitätstheorien, um die Ursachen für Delinquenz zu konkretisieren. Hierbei bedarf es aber nicht nur der kritischen Betrachtung jener normativen und raumbezogenen Erklärungsansätze, sondern auch eines kritischen Blickwinkels auf die daraus abgeleitete (kommunale) Kriminalprävention.
Kernpunkte: Theorie der sozialen Desorganisation | Broken-Windows-Theorie | Nulltolleranzstrategie | kommunale Kriminalprävention am Beispiel Frankfurt am Main | community-oriented policing | Experteninterviews